Manche merken nichts, andere stolpern jedes Mal: Eltern mit kleinen Kindern spüren die Zeitumstellung oft deutlich. Besonders dann, wenn sich gerade ein guter Rhythmus mit stabiler Tagesstruktur eingespielt hat. Gute Nachricht: Man muss das nicht „aushalten“. Mit ein paar einfachen Strategien lässt sich die Umstellung entspannt gestalten.
Vorab informieren – und Dampf rausnehmen
Für Coaches & Berater:innen ist die Zeitumstellung ein wiederkehrendes Beratungsthema.
Wichtig:
- Frühzeitig ankündigen (ca. 2 Wochen vorher), statt erst am Vortag.
- Keine Angstkommunikation („Horror“). Klare Infos + einfache Schritte reichen.
- Eltern daran erinnern: Viele Kinder stecken die Umstellung erstaunlich gut weg.
Termin 2025 (DACH): In Europa endet die Sommerzeit am Sonntag, 26. Oktober 2025 (eine Stunde zurück).
Option A – Der 9-Tage-Plan in 20-Minuten-Schritten
Wenn frühes Aufwachen zur Belastung wird (z. B. 05:00 → 04:00):
- Tag −9 bis −7: Einschlafzeit +20 Min.
- Tag −6 bis −4: nochmal +20 Min.
- Tag −3 bis −1: nochmal +20 Min.
So „puffert“ die Familie die kommende Stunde vor. Achtung bei Kita/Schule: In den drei Phasen wird etwas Schlaf geknapst. Abwägen, ob das zur Woche passt.
Option B – Erst umstellen, dann sanft nachjustieren
Gerade bei Babys klappt die Nacht nach der Umstellung oft besser als gedacht. Vorgehen:
- Uhr umstellen, Routine lassen.
- Falls das Kind doch zu früh wach ist, in den Folgetagen die Einschlafzeit schrittweise nach hinten verschieben (10–20 Min. pro Tag), bis der alte Takt wieder sitzt.
Rhythmus halten – was im Tagesverlauf hilft
- Morgens Licht an die Augen (Tageslicht draußen, notfalls helle Innenbeleuchtung) – das stabilisiert die innere Uhr.
- Nachmittags/abends grelles Licht & Action dämpfen, Schlafdruck nicht ständig „weg-nappen“.
- Mahlzeiten & Routinen möglichst zeitlich konsistent halten (Abendritual = Anker).
- Eltern entlasten: Betreuung/Familie einbinden, To-dos reduzieren, früher zu Bett gehen.
Kommunikation im Coaching – entspannt, empathisch, ehrlich
- Keine Dogmen („Alle müssen…“). Jedes Kind, jede Familie tickt individuell.
- Kleine Schritte statt Riesenliste: 1–2 Veränderungen pro Woche reichen oft.
- Erwartungen kalibrieren: 2–3 „krümmelige“ Tage sind normal – danach pendelt es sich häufig ein.
- Teenies & Schule: Extra Blick auf frühe Startzeiten; Lehrer:innen freundlich um Rücksicht in den ersten Tagen bitten.
Was tun, wenn mein Kind durch die Zeitumstellung eine Stunde früher wach ist? Entweder 9-Tage-Plan vorab (20-Min.-Schritte) oder nachträglich jeden Abend 10–20 Min. schieben; morgens Tageslicht, abends ruhiger.
Fazit – Ruhe rein, nicht mehr Druck
Zeitumstellung ist kein Weltuntergang. Wer früh informiert, klein Schritte macht und Routinen als Anker nutzt, bringt Familien schnell wieder in einen stimmigen Takt. Coaches helfen, indem sie entdramatisieren, vereinfachen und dranbleiben.
Weiterführende Links:
BZgA Familienhandbuch (Elterninfos): https://www.kindergesundheit-info.de
