ChronoGlossar – Schlaf und Chronobiologie
Fachbegriffe aus Schlaf und Chronobiologie
Es gibt 7 Fachbegriffe in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben C beginnen.
C
Chronobiologie
Die Chronobiologie ist die Wissenschaft der rhythmischen Organisation von Fauna und Flora. Sie erforscht die zeitlichen Strukturen biologischer Prozesse, insbesondere, wie innere Rhythmen Körperfunktionen wie Schlaf, Hormone und Stoffwechsel steuern. Gleichzeitig befasst sie sich mit den Auswirkungen der gesellschaftlichen Taktung auf die biologischen Rhythmen der Menschen (Human-Chronobiologie). Sie bildet die wissenschaftliche Grundlage für Chronotypen und circadiane Rhythmen.
Chronopharmakologie
Chronopharmakologie untersucht, wie die Wirkung und Verträglichkeit von Medikamenten vom circadianen Rhythmus abhängen. Die Einnahmezeit kann die Wirksamkeit und Nebenwirkungen signifikant beeinflussen.
Chronotyp
Der Chronotyp beschreibt das individuelle biologische Zeitfenster, in dem ein Mensch natürlicherweise wach, aktiv oder müde ist – also ob jemand Frühtyp (Lerche), Spättyp (Eule) oder Mediantyp (Taube) ist. Er wird genetisch bestimmt und beeinflusst Leistung, Schlafbedarf und Stimmung. Der Chronotyp hängt dabei immer auch von der Grundgesamtheit ab.
Bsp.: In Deutschland kann man ein Frühtyp sein, in China ein Normaltyp. Dies wäre der Fall, wenn z.B. Chinesen generell im Schnitt früher ohne Wecker wach werden würden. Dann wäre der frühe Typ quasi "normal" verglichen mit allen Chinesen.
ChronoWorking
Der Anglizismus ChronoWorking setzt sich aus den Begriffen "Chronobiology", also der Wissenschaft der Chronobiologie, sowie "Working" (engl. für Arbeiten) zusammen. Der Begriff beschreibt ein Arbeitsmodell, das die individuelle, biologischen Schlaf-Wach-Rhythmik (Chronotypen) der Menschen berücksichtigt, also Zeiten, in denen ein Mensch tatsächlich leistungsfähiger, konzentrierter und belastbarer ist, statt nur anwesend. Kernidee: Aufgaben und Arbeitszeiten werden so gelegt, dass sie mit dem persönlichen Chronotyp übereinstimmen. Das soll Fokus, Output und Stabilität erhöhen, verhindert aber keine Fehlorganisation, es macht sie nur sichtbarer.
Circadiane Phase
Die circadiane Phase bezeichnet den Zeitpunkt eines bestimmten circadianen Ereignisses, z. B. Temperaturminimum oder Melatoninausschüttung. Sie ist entscheidend für Schlaf- Wach-Timing und Leistungsfähigkeit.
Circadiane Rhythmen (Circadian rhythm)
Circadiane Rhythmen sind etwa 24-stündige biologische Zyklen, die Schlaf, Temperatur, Hormonproduktion und Verhalten steuern. Sie werden hauptsächlich durch Sonnenlicht im Tagesgang synchronisiert, aber vom suprachiasmatischen Nukleus (SCN) im Gehirn zentral gesteuert. Neben der Circadianen Rhythmik gibt es noch die Ultradiane (Periodendauer kürzer als 24 Stunden - z.B. Herzschlag) sowie die Infradiane Rhythmik (Periodendauer länger als 24 Stunden - z.B. Jahreszeiten).
COPEP
COPEP (Chronotypoptimierte Personaleinsatz- und Schichtplanung) wurde von Michael Wieden entwickelt, und erstmals bei der Klinik Wartenberg im Laufe der Projekte COPEP und ChronoClinic angewendet. Im Kern dieses Ansatzes liegt die bestmögliche Berücksichtigung des Chronotyps der Mitarbeiter:innen im Rahmen der Schicht- und Personaleinsatzplanung.


